Frau lächelt charmant in ihr Handy
Eine Studie zeigt, wie Soziale Medien das Datingverhalten prägen. Foto: deagreez - 123RF.com

Mehr Matches, weniger Tiefgang: Studie zeigt wie Social Media das Datingverhalten beeinflusst

Soziale Medien haben die Art und Weise revolutioniert, wie man Partner finden und Beziehungen aufbauen kann. Insbesondere Menschen, denen es schwerfällt, im realen Leben Kontakte zu knüpfen, profitieren von den Möglichkeiten, die Plattformen wie Instagram, Facebook und speziell Dating-Apps bieten. Die digitalen Netzwerke erweitern den Kreis potentieller Partner enorm. Eine neue Studie untersucht die Rolle von Social Media bei der Partnersuche – mit aufschlussreichen Erkenntnissen für modernes Dating.

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Vom Swipe zum Date: Warum Online-Profile das Flirten revolutionieren

Online-Profile auf Social-Media-Plattformen erleichtern es Singles, Date-Partner mit ähnlichen Interessen und Vorlieben zu finden. Hobbys, Ziele und persönliche Werte können gezielt gefiltert werden, was die Basis für eine potenzielle Beziehung schaffen kann. Die gezielte Suche nach bestimmten Kriterien minimiert Unsicherheiten, die mit zufälligen Begegnungen im realen Leben passieren können. Soziale Medien ermöglichen durch ihre ständige Verfügbarkeit, schnell und unkompliziert zu flirten und mehr von der anderen Person zu erfahren. 

Der Austausch von Textnachrichten, Bildern und Sprachnachrichten ermöglicht es Nutzern, eine Bindung aufzubauen, auch wenn sie sich bisher nicht persönlich getroffen haben. Das ist besonders für introvertierte Menschen ein großer Vorteil, denen es im realen Leben schwer fällt zu flirten und Kontakte zu knüpfen. Sie fühlen sich oft sicherer und können sich auf diese Weise leichter öffnen.

Die hohe Flexibilität, die Social-Media-Plattformen bieten, macht sie attraktiv für alle, die schnell und einfach Dates suchen. Menschen mit hohem Alltagsstress-Level können von überall aus potenzielle Partner kennenlernen und sich verabreden. Dank Such- und Filterfunktionen lässt sich bereits im Vorfeld einschätzen, ob der andere ein Match ist oder nicht. Das macht die Partnersuche insgesamt effizienter und zeitsparender. 

Neben der Anzahl potenzieller Partner bietet Social Media auch qualitative Vorteile: Man bekommt Einblicke in das Leben von anderen, die man im echten Leben nicht so schnell bekommt, die Kommunikation ist ungezwungen und man hat dank Communitys und Gruppen schnell ein Gesprächsthema. 

In dieser Altersgruppe finden besonders viele Menschen ihren Partner über Soziale Medien

Laut der Studie, die auf der wissenschaftlichen Arbeit von Philipp Armin Krämer in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut Rhein Neckar, vorgelegt 2022 an der Universität Trier, basiert, empfinden rund 70 Prozent der Befragten das Kennenlernen auf Social-Media-Plattformen als erleichternd. Immerhin 27 Prozent nutzen Social Media gelegentlich für Online-Flirts. Knapp ein Drittel ist überzeugt, dass sie in den sozialen Medien besser potenzielle Partner finden können als im realen Leben. Trotzdem finden über zwei Drittel der Teilnehmer, dass das Kennenlernen über soziale Medien eher oberflächlich bleibt.

Grafik Erleichterung beim Online-Dating durch Social-Media
Social Media stellt für viele Nutzer eine Erleichterung beim Dating dar.

Knapp die Hälfte der Befragten zwischen 14 und 20 Jahren nutzt soziale Medien häufig für lockere Bekanntschaften und Flirts. Bei den 20- bis 30-Jährigen sind es gerade einmal knapp 24 Prozent. Spannenderweise haben 37 Prozent der Personen über 30 Jahre ihren Partner über Social Media oder Datingplattformen kennengelernt. Diese Altersgruppe hat einen geregelten Tagesablauf und trifft privat und im Job seltener neue Leute. Für Menschen, die nach einer Trennung oder einer langen Beziehung wieder auf Partnersuche sind, bieten soziale Medien eine effektive und zeitsparende Lösung.

Ein weiterer Vorteil von Social Media ist, dass es vielen Menschen erleichtert, den ersten Schritt zu machen. 22 Prozent gaben an, dass es ihnen sehr viel leichter fällt, online potenzielle Date-Partner kennenzulernen. 65 Prozent der Befragten bestätigten, dass es ihnen in sozialen Netzwerken etwas leichter fällt, auf potenzielle Partner zuzugehen. Besonders bei Personen, die im realen Leben schüchtern sind, schaffen die Netzwerke eine niedrigere Hemmschwelle. 

Vom Like zur Liebe? Wie Social Media das Beziehungsbild beeinflusst

Soziale Medien haben aber nicht nur Einfluss auf das Flirtverhalten, sondern auch auf die Einstellungen zum nächsten Schritt: Beziehungen und die große Liebe. 16 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass Social Media ihren Blick auf Partnerschaften stark verändert und geprägt haben. Und sogar 47 Prozent, dass Instagram und Co. ihre Einstellung etwas beeinflusst haben. 

Grafik Einfluss Social-Media auf Dating
Einfluß Sozialer Medien auf die Einstellung zu Liebe und Partnerschaft.

Interessanterweise empfinden sie den Einfluss als eher positiv: 38 Prozent der Studienteilnehmer sind der Meinung, dass Social Media ihre Vorstellung von der perfekten Partnerschaft etwas (33 Prozent) und sogar sehr positiv (6 Prozent) beeinflusst hat. Lediglich 14 Prozent meinen, dass Soziale Medien ihr Bild von der perfekten Beziehung aufgrund unrealistischer Erwartungen trügt.

Match-Wahn statt echte Verbindungen: Wie die Flut an Optionen das Dating erschwert

Die Vielzahl an Flirt- und Date-Partnern bringt aber auch Herausforderungen mit sich. Die Flut an Optionen führt dazu, dass Menschen schlechtere Entscheidungen in Hinblick auf ihre Partnerwahl treffen. Wer viel und oft durch diverse Profile swiped, sich auf Äußerlichkeiten fokussiert oder sich auf die Ergebnisse der Filter verlässt, konzentriert sich nicht mehr auf das Wesentliche.

Zu schnell reduziert man im Matching-Wahn die Personen auf ihr Äußeres und verpasst womöglich Kontakte zu Menschen, die wirklich zu einem passen würden. Zudem können kurze Profilbeschreibungen, eine witzige Bio oder ein optimiertes Reel keine sicheren Aussagen über den Charakter treffen – dafür braucht es ein Date in der realen Welt. Andere Studien hingegen unterstreichen, dass Online-Dating weniger erfolgreich ist, wenn es um ernsthafte, langfristige Beziehungen geht. 

Grafik Verbesserung Dating durch Social-Media
Rund ein Drittel der Befragten findet, dass er bessere Partner auf Social Media statt im Real Life finden kann.

Singles, die nach der „bestmöglichen Option“ suchen, sind häufig frustriert von ihren Entscheidungen und bereuen sie. Diese Schuldgefühle vermiesen die Flirtlaune, wirken sich negativ auf die allgemeine Zufriedenheit aus und gefährden die Stabilität von möglichen Partnerschaften. Zwar ist jeder dritte Befragte der Meinung, dass er über Social Media ein passenderes Match findet als im realen Leben, aber ein Großteil kann den Online-Flirt für eine Langzeitbeziehung schwer einschätzen.

Social Media als Datinghelfer – aber nicht als Ersatz fürs echte Leben

Soziale Medien haben zweifellos die Partnersuche revolutioniert. Sie bieten eine Plattform, die insbesondere introvertierten Menschen und jenen mit wenig Zeit zugutekommt, indem sie den Kontakt zu potenziellen Partnern erleichtert und effizienter gestaltet. 

Dennoch bergen Soziale Medien als Single-Börsen auch Risiken. Die unendliche Menge an Männern und Frauen, die man kennenlernen kann, erschwert die Entscheidung, während oberflächliche Kontakte ernsthafte langfristige Bindungen behindern. Aber: Während traditionelle Methoden des Kennenlernens meist auf das lokale Umfeld beschränkt sind, eröffnen soziale Medien globale Flirt-Möglichkeiten.

Soziale Medien sind ein nützliches Mittel sind, um neue Menschen kennenzulernen – sie ersetzen aber nicht die persönliche Interaktion und das Daten im echten Leben. Der Schlüssel liegt in einem bewussten Umgang mit den Möglichkeiten und Herausforderungen, die Datingportale bieten.

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