Seeking.com-CEO Brandon Wade heiratet seine Verlobte Dana und verzichtet dabei auf sein Recht auf Scheidung ‒ 44 Prozent der Deutschen würden das nicht tun. Foto: Seeking.com

Von wegen Bund fürs Leben: Fast die Hälfte der Deutschen lehnt Heirat ohne Recht auf Scheidung ab

Wer heiratet, geht einen Bund fürs Leben ‒ so die traditionelle Vorstellung. Doch ist das auch im modernen Zeitalter noch so?

Eine neue Studie liefert eine eindeutige Antwort: nein! 44 Prozent der Deutschen würden ohne ihr Recht auf Scheidung sogar auf eine Heirat verzichten.

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Absage an die Romantik: 44 Prozent der Deutschen würden ohne ihr Recht auf Scheidung nicht heiraten

Auch in modernen Zeiten wie diesen, wo die gesellschaftliche Akzeptanz bezüglich Diversität von Beziehungskonzepten (Monogamie, offene Beziehung, Polyamorie etc.) so hoch ist wie nie, ist eine bestimmte Institution bei vielen Deutschen immer noch sehr beliebt: die Ehe. Laut einer Statistik gab es im Jahr 2020 hierzulande ganze 370.000 Eheschließungen.

Klingt romantisch, oder? Leider nein, wie ein Blick auf die Scheidungsrate desselben Jahres verrät. Diese beläuft sich laut Statistischem Bundesamt nämlich auf fast 40 Prozent, was bedeutet, dass statistisch gesehen fast jede zweite Ehe wieder geschieden wurde.

Der Wunsch von Liebe, bis dass der Tod uns scheidet, ist also oftmals nichts weiter als eine Verklärung der Realität. Was auch eine neue Umfrage der Singlebörse Seeking.com untermauert.

So gab von den Befragten fast jeder Zweite (44 Prozent) an, ohne das Recht auf Scheidung nicht heiraten zu wollen. 

Verzicht auf Scheidungsrecht in Deutschland nicht möglich

Eine Person, die das offenbar anders sieht, ist Brandon Wade (51). Ungeachtet hoher Scheidungsraten wurde vor kurzem die Nachricht laut, dass sich der amerikanische Millionär und CEO der Sugar-Daddy-Plattform Seeking.com bei seiner vierten Hochzeit im Juni 2022 weder durch einen Ehevertrag noch durch das Recht auf Scheidung absichern möchte.

Rechtsanwalt Irmak Sezer, der auf seinem TikTok-Kanal @rechtsanwalt.sezer (über 100.000 Follower) Rechtsfragen beantwortet, ist hingegen froh, dass es so etwas wie das Scheidungsrecht gibt. Er meint: „Ich würde eine Scheidung zwar nicht grundsätzlich als ‚Vorteil’ bezeichnen, aber ganz plakativ gesprochen, ist es ihr Sinn, sich aus einer gescheiterten Ehe und den damit verbundenen rechtlichen Auswirkungen lösen zu können, ohne erst auf den Tod warten zu müssen.”

Außerdem könne man in Deutschland ohnehin nicht rechtswirksam auf sein Scheidungsrecht verzichten. Denn „Artikel 6 Absatz 1 des Grundgesetztes gewährt nicht nur das Recht auf die Eheschließungsfreiheit, sondern auch das Recht auf Scheidung.” 

Mehr als die Hälfte der Befragten besteht auf einen Ehevertrag

Interessant: Vergleicht man die Ergebnisse der Seeking.com-Umfrage miteinander, zeigt sich insgesamt durchaus eine ambivalente Haltung der Deutschen bezüglich der Institution Ehe.

Zum Beispiel geben ganze 87 Prozent der Befragten an, dass sie die Ehe für das ultimative Zeichen von Verbundenheit und Vertrauen halten. Und trotzdem wollen immerhin 56 Prozent nicht auf die Absicherung in Form eines Ehevertrags verzichten.

Die meistgenannten Gründe für eine Scheidung sind im Übrigen, dass der Partner einen selbst oder Familienmitglieder schlecht behandelt (79 Prozent), Fremdgehen (71 Prozent), Verlust des Gefühls von Verbundenheit oder Vertrauen zum anderen (57 Prozent) und die Möglichkeit, sich frei entfalten zu können (35 Prozent). 

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